Geflügel
In der Schweiz leben knapp elf Millionen Hühner, wobei 2.6 Millionen Hennen jährlich 750 Millionen Eier legen. Der Pro-Kopf-Konsum in der Schweiz beläuft sich auf knapp 170 Eier und 12 kg Pouletfleisch – Tendenz zunehmend.
Das fettarme, eiweissreiche und leicht verdauliche Fleisch hat in der modernen Ernährung einen wachsenden Stellenwert. Generell muss Geflügelfleisch stets durchgegart werden.
Ganze Poulets haben ein Gewicht von 800 bis 1,2 kg; „Mistkratzerli“ sind Poulets mit einem Gewicht unter 650 g. Im Zusammenhang mit „Nose to Tail“ können auch Suppenhühner konsumiert werden. Gemeint sind Legehennen, die zwischen 12 und 15 Monate alt und maximal 2 kg schwer sind. Sie haben ein ausgeprägtes Hühnerfleischaroma, eignen sich besonders für Gerichte mit langen Garzeiten.
In der Schweiz leben 89 anerkannte Grossrassen und 58 sogenannten Zwergrassen, die alle vom ostasiatischen Dschungelhuhn abstammen. Die professionellen Geflügelzüchter in der Schweiz arbeiten hauptsächlich mit geeigneten Kreuzungstieren. In der Geflügelzucht wird zwischen Legelinien für die Eierproduktion und Mastlinien für die Fleischproduktion unterschieden. Im Sinne eines Praxisversuchs untersucht Coop nach strengen Bio-Normen eine neue Kreuzungslinie von Hühnern, die beide Anforderungen ansprechend erfüllen kann. Die Idee des Coop Zweinutzungshuhns lässt sich auf einen kurzen Nenner bringen – Eier von der Henne, Fleisch vom Hahn.
In der Schweiz existieren rund 900 Pouletmastbetriebe, die gemäss Vorschriften nicht mehr als 18 000 Tiere halten dürfen. Schweizer Betriebe sind damit um ein Vielfaches kleiner als ausländische. Auch gehören die Schweizer Haltebedingungen für Geflügel weltweit zu den strengsten.
Etwas mehr als die Hälfte des in der Schweiz konsumierten Pouletfleischs stammt aus Schweizer Produktion; der Rest wird importiert. Die wichtigsten Importländer sind Brasilien, Slowenien, Deutschland, Österreich, Ungarn und Frankreich.